| Im Prinzip ist eine
Rapid-Maschine eine Art 3-D-Drucker, der praktisch jede
dreidimensionale Form erzeugen kann. Schicht für Schicht baut das Gerät
am Computer entworfene Gegenstände auf......
Ein Artikel aus einer Veröffentlichung in brand eins MagazinText: Astrid Funck Das
Haus der Zukunft könnte etwas leer wirken, aber das täuscht. Auf Anhieb
sichtbar sind nur ein Computer und ein 3-D Drucker. Alles andere ist
die meiste Zeit in Bits gebannt: In beliebig veränderbarem Design
dämmern virtuelle Tische, Stühle, Aschenbecher und Blumenvasen im
Computer ihrer Materialisierung entgegen. Das spart Platz und schafft
Abwechslung. Wer zum Beispiel eine Tasse braucht, druckt sie sich
einfach aus.......
Forscher wie Neil Gershenfeld vom Massachusetts
Institute of Technology (MIT) basteln schon an solchen Wunschmaschinen
für den Hausgebrauch: Im Media Laboratory des MIT steht ein Dishmaker,
der auf Knopfdruck Tassen, Teller oder Schüsseln aus Kunststoff frisch
produziert und nach Benutzung wieder einschmilzt. "Ein programmierbarer
"Personal Fabricator" (wie Personal-Computer) wird in der Lage sein, alles herzustellen, sich
selbst eingeschlossen", schreibt Gershenfeld in seinem 2005
erschienenen Buch "Fab - The Coming Revolution on Your Desktop". Jeder
Mensch könne damit Dinge erschaffen, die er schon immer haben wollte.
Im Fabbing, so der Fachjargon für die Technologie, steckt eine
innovative Kraft, die nur mit dem Siegeszug des PC vergleichbar ist.
Die Universalmaschine zweiter Teil also, die alles kann - nicht nur den
seltsamen Wunsch nach einem Geschirrschrank erfüllen, der seinen Inhalt
immer wieder neu aus Kunststoff formt......
Geht es nach den Plänen
von Behrokh Khoshnevis, dann wird der Personal Fabricator in einem Haus
stehen, das ebenfalls Produkt einer Rapid-Maschine ist. Der Professor
am Epstein Department of Industrial & Systems Engineering der
University of Southern California in Los Angeles will einen
"Betondrucker" entwickeln, einen Roboter-Kran, der im Alleingang ganze
Gebäude hochzieht. Khoshnevis hat sein Verfahren Contour Crafting
genannt, weil der Roboter zunächst eine schnell härtende Betonmasse
herauspresst und damit die Konturen der Mauer "druckt". Anschließend
füllt er den Rahmen mit weiterem Beton auf und lässt dabei Hohlräume
für Versorgungsleitungen frei. All das steuert ein Rechner.
Tests, bei denen der Bauroboter ein 200-Quadratmeter-Haus in die Landschaft setzt, laufen
bereits. Nach Angaben von Khoshnevis dauert es etwa 24 Stunden, bis der
Bau fertig gestellt ist. "In ein bis zwei Jahren werden die ersten
kommerziellen Roboter auf den Markt kommen. Die Preise werden sich je
nach Größe und Fähigkeiten zwischen 600 000 und 1,5 Millionen Dollar
bewegen." Firmen aus aller Welt, Deutschland eingeschlossen, hätten
bereits ihr Interesse bekundet, eine Lizenz für die Technologie zu
erwerben. Auf der Website www.contourcrafting.org beschreibt der
Bauingenieur die Zukunftspotenziale der Technik: Häuser zu
erschwinglichen Preisen in beliebiger Form und Größe, mit organisch
gewölbten Wänden etwa, seien in Sichtweite. Darüber hinaus ließen sich
mithilfe der Betondrucker ganze Städte, die von Naturkatastrophen
verwüstet wurden, in kurzer Zeit wieder aufbauen. Selbst das Weltall
sei früher oder später vor Contour Crafting nicht sicher.
Nimmt
man Khoshnevis Prognose ernst, so werden im Jahr 2025 auf den Baustellen
weit und breit nur noch Roboter im Einsatz sein. Sie werden vielleicht
in einem dieser neuen Fabbing-Service-Center sitzen oder im Haus der
Zukunft. Und sie werden viel mehr Zeit für all die Dinge haben, die sie
schon immer einmal machen wollten - am Bildschirm, versteht sich.
Klicken statt zupacken. Fabben statt mauern.
zur Die Bildauswahl soll nur die Varianten aufzeigen, die ich für die vorhandene Technik entworfen habe. Sie zeigen jedoch, wie eine neue Fertigungstechnik solche Formen noch einfacher machen. So können Scanner Modelle abgreifen, im Computer noch verfeinert werden und so neue Möglichkeiten der Architektur und Baukunst erschliessen.
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